Donnerstag, 20. Oktober 2022

Salt River bis Globe

Die Nacht war ruhig, keine Schlangen, keine Skorpione, keine Taranteln im Zelt. Ein paar Schakale randalierten morgens noch in der Nähe, Zelte haben sie aber scheinbar noch nicht als Fressnapf entdeckt. Wir haben nun die Schlange von letzter Nacht identifiziert. Es war eine Schaufelnasenschlange (Shovelnasesnake), die ungiftig ist. 
Gestern Abend hat noch ein Bussard versucht, sich etwas von unserem Tisch zu schnappen. Das haben wir hier jetzt schon das zweite Mal erlebt, dass sogar Greifvögel Beute auf Touristen-Essen machen.

Die Stabheuschrecke ist da eher unaufdringlich. Sie wartet bis ihr was vorˋs Maul fliegt.

Der Sonnenaufgang war etwas weniger spektakulär, als der Sonnenuntergang. Wir sind um 06.00 Uhr aufgestanden um vor der Mittagshitze auf dem Pass anzukommen. Wir brechen um 08.00 Uhr auf.


Hier noch ein Bild vom Campingplatz, ausgelegt für 48 Camper. Aktuelle Belegung: 4 ;-) Der "Großparkplatz " dazu dient nur für die Benutzer der Bootsrampe. Davon  sind aktuell im Oktober fast keine unterwegs. Im Sommer muss hier ganz schön was los sein.


Wir kaufen im Spring Creek Store noch Mal Wasser (1 1/2 Liter für 2,19 Dollar) und dürfen uns über eine "special" freuen: die zweite Flasche gibt es für einen Dollar dazu.
Das "purified" Wasser schmeckt grausam, angeblich werden Himalaya-Mineralien hinzu gefügt, damit es dann "for your full satisfaction" schmeckt. Man sollte sich irgendwas zuckerfreies mit Geschmack als Geschmacksverbesserer besorgen.  


"Gekauft" wird übrigens genau in dieser Reihenfolge! Erst Benzin oder Diesel, dann einen Schnaps und noch verloren gegangene Hardware. Der Seitenstreifen liegt voller Kühltruhen, Angelausrüstung, Zelten, Gartenstühlen...alles was (ungesichert) eben vom Pickup fliegt. Dann muss man als Autofahrer (scheinbar mit entsprechender Auflage) in ein Gerät pusten, damit der Motor startet - Alkoholkontrolle- , dann gehts los. Danach den "Kurzen" schnell hinunter geschluckt und das Fläschchen raus aus dem Autofenster....der Straßengraben ist übersäht damit. Das Häufigste aber sind Reifenteile, unvorstellbar wie oft hier Reifen platzen müssen.



Unser Kalkül ist aufgegangen, wir haben heute keinen Gegenwind und morgens ist es noch angenehm kühl. Die Straße hat 7 Prozent von 740 auf 1180m hoch. Um 11.00 sind wir schon oben. Es herrscht praktisch kein Verkehr hier. 


Wir haben aktuell 1760km auf dem Tacho. Diese kleine Kerle hier flattern das Doppelte, bis aus Kanada fliegen sie 3000-4000km nach Mexiko zum Überwintern. 


Ohne Navi, ohne Coke Zero, ohne Campingplatz, ohne Dusche, ohne Kreditkarte ..... Meine Hochachtung. Ich könnte ihnen stundenlang zuschauen.

Heute 44km, 860 Höhenmeter.







Tonto Basin bis Salt River


Um 06:30 geht die Sonne auf. Da es noch 14 Grad hat, fällt das Aufstehen leicht um den Sonnenaufgang zu fotografieren.


Wir trödeln ein bisschen dem See entlang, man sieht wahnsinnig viele Tiere. Leider keinen Puma, aber wahrscheinlich seine Lieblingsspeise. 


Zwischen den Streuchern wimmelt es von Erdhörnchen, Reebhühnern und alles kricht davon, wenn wir vorbei rollen. Das Geheimnis der Taranteln dürften wir auch enträtselt haben. Warum laufen sie morgens auf dem Seitenstreifen in großer Zahl auf und ab? Sie suchen wohl die Reste der Unmengen überfahrener Heuschrecken. Die Flips sind auch keine Kostverächter und verspeisen ihre eigenen Artgenossen am Straßenrand. Auch Raben haben hier ein besonderes Hobby: sie picken tote Insekten vom Kühlergrill der Fahrzeuge ab. 



Nach einigen Kilometern kommt Roosevelt, auf der Karte nur ein Punkt. Es gibt aber einen Laden und ein Restaurant. Entlang des gesamten Sees scheint das Internet ausgefallen zu sein: "sorry we are internetless".  Es kann nur bar bezahlt werden und die Kassiererin muss mühsam alles mit dem Taschenrechner ausrechnen.


Nach 30km kommt Roosvelt Resort, wieder mit einem Laden. Dahinter sehen wir, wie steil der weitere Straßenverlauf den Berg bis auf 1180m hoch geht. Sie sieht aus wie eine Rampe. Wir haben fast 14.00 Uhr und hätten noch 50km vor uns. Es weht uns ein extremer Wind entgegen. 
Die Entscheidung fällt leicht an diesem traumhaften See einen zweiten Tag zu verbringen.

Wir kaufen im Grocery in Roosvelt Resort noch ein bisschen Verpflegung. Der Campingplatz liegt zwar 10km abseits der Straße, das scheint für morgen früh aber machbarer als jetzt.
Wir zelten am  See wo der Salt River in einigen langen Biegungen hinein mündet.

ner

Der Schoolhouse Campingplatz ist im Prinzip leer, nur 4 RVs stehen vorne am Bootsanlegesteg. Es gibt kein fließendes Wasser aber man kann im noch herrlich warmen See baden.

Es funktioniert keinerlei Kommunikation im gesamten County aber die Abrechnungsmaschine am Campingplatzeingang kassiert fleißig 20 Dollar Eintritt. Der Tonto Pass ist hier nicht notwendig, den bräuchte man nur für einen "dayuse".

Der Sonnenuntergang ist dann wieder ein Spektakel.


.

Heute 41km, 330 Höhenmeter. 

Payson bis Tonto Basin

Wir wollen heute unbedingt den Highway AZ260-AZ87 südlich von Payson vermeiden, denn er hat ein paar Km  keinen Seitenstreifen mehr. Die Fahrbahn teilt sich und dann geht es mit 6 Prozent Gefälle hinunter auf 1000m. Leider haben die Amis nur ein einziges Pedal unter den Füßen, das Gaspedal. Sie fahren zwar sehr rücksichtsvoll, können aber in Gefahrensituationen nicht bremsen, sondern versuchen immer mit einem Kickdown aus der Nummer raus zu kommen. 

Nachdem gestern auf dem doch sehr ruhigen AZ87 zwischen mir und Kerstin bei einem Wohnwagen der Reifen geplatzt ist und die Reifenteile wie Geschosse umher flogen, wäre uns eine ruhigere Strecke lieber.


So eine zum Beispiel. Die Old Pasyon Road. Sie verläuft auch 600m bergab, gehört uns aber alleine, auch wenn von "road" nicht mehr viel übrig ist.


....und dieses Schild  unsere Fahrzeuggattung gar nicht vorsieht. Der "Trail" hat sehr unter den starken Regenfällen gelitten und wir müssen stellenweise schieben.


Die Landschaft ringsum entschädigt für den teilweise sehr ruppigen Weg. Es fliegen Unmengen Schmetterlinge herum.


Außerdem Heuschrecken in rot und blau. 

Nach eineinhalb Stunden kommen wir wieder unten im Tal auf der 87 an, die ab hier  einen zwei Meter breiten Seitenstreifen hat. Auf dem Highway wären es vielleicht 30 Minuten gewesen.


Wir biegen ab auf die AZ 188 Richtung Theodore Roosevelt Lake, der größte See Arizonas. Man ist hier im Tonto National Forest und braucht eine 8 Dollar "Parkkarte" um am See übernachten zu dürfen. Die Karte, die mit Abrubbeln entwertet wird, gibtˋs in den beiden Läden entlang der Strecke in Tonto Basin.

Kurz nach Beginn der 188 kommt noch das völlig unscheinbare Jakes Corner, mit einer scheinbar beliebten Harley-Kneipe und einer Tankstelle. 

Wir gönnen uns eine letzte Coke.



Ich frage die Kassiererin ob sie weiß, wann die Monarchfalter ihre große Flugreise nach Mexiko antreten, weil ich heute schon einige fliegen sah (erstes Bild). Sie kennt sich mit Tieren nicht aus, dass einzige was sie weiß, dass es hier Mountain Lions (Pumas) und Bären gibt. Das können wir gar nicht glauben. Zum Beleg zeigt sie uns die vielen Fotos mit erlegten Schwarzbären, Pumas und natürlich endlos vielen Hirschen an ihrer Pinwand.


Wir sind schockiert. Aktuell ist sogar Jagdsaison auf Pumas, es dürfen aber nur männliche Tiere geschossen werden. Es scheint hier Trump-Land zu sein, obwohl Arizona sogar Biden zufiel (49,39 zu 49,09 Prozent). Sogar Familienväter mit 6 Kindern im Auto tragen eine Magnum am Gürtel. 


Wir rollen weiter bis auf 650m durch diese tolle Landschaft. Am See ergattern wir sogar die einzige Sitzgelegenheit, weil ein paar RVs und Wohnmobile alle direkt am Wasser stehen wollen. Die tolle Szenerie wird nur durch ein  laufendes Stromaggregat gestört. damit der Herr im plastic-home in seinen Fernseher schauen kann.

 

Nach einem Bad im laufwarmen See genießen wir den Sonnenuntergang.


Nachts gab es dann eine kurze Schreckminute. Direkt unter unserem Fußteil unserer Sitzbank sitzt eine ca. 80cm lange gelb-schwarz gestreifte Schlange.
Dürfte eine Korallenschlane gewesen sein. In der Hektik habe ich leider keine Foto zustande gebracht. Mein Foto war noch auf Langzeitaufnahmen und Selbstauslösung eingestellt für diese Nachtaufnahme eingestellt....dann war sie wieder weg.

Links sieht man übrigens einen Pfosten mit Haken an dem man sein Essen "bärengerecht" aufhängen kann.


Heute 68km, 360Höhenmeter (aber eigentlich 600m bergab).












Montag, 17. Oktober 2022

Thirteen Mile Rock bis Payson

Das schlechte Wetter ist wie weggeblasen. Unser Rinnsal mit Wasser ist morgens leider verschwunden so dass wir aus einer ziemlich sumpfigen Gumpe unserer Schlucht mühsam 1 1/2 Liter Wasser für unterwegs filtern müssen. Bis zur nächsten Tanke sind es 47km und 1300 Höhenmeter.


Nach ein paar Meilen hat eine gute Fee zwei Galonen Wasser an den Straßenrand gestellt. Wir testen es und freuen uns. Unsere Fleischbrühe aus dem Tümpel schütten wir weg. Vielleicht hat auch nur jemand seinen Kühler auffüllen müssen und die zwei Galonen vergessen? Da wir bisher nur sehr nette Menschen getroffen haben und immer wieder gefragt wurden, ob wir Wasser brauchen, glauben wir mal diese Version.




Wir kommen in einer Stunde ca. 3 Meilen vorwärts, das sind dann pro Meile ca. 100 Höhenmeter. Man kann sich ausrechnen, wie lange es dauert, bis man dann von 1500m auf 2400m und 62km kommt. Reine Kopfsache, man macht bei jeder Meile kurz Pause. Außerdem teile ich mir die Etappen in 30km Stücke ein. 30km ist einmal in die Arbeit, dann klingt das nicht so weit.


Seltsamerweise fahren wir nicht in einer Wüstenlandschaft, wie man sich Arizona so vorstellen würde, sondern in endlosen Wäldern. Wir sind auf der AZ87 unterwegs und müssen hoch bis auf 2100m, wo man sich entscheiden kann ob man weiter rauf auf das Mogollon Rim auf 2400m fährt - mit der Gefahr dass die sog. Rim-Road (offroad) wieder mal gesperrt ist. Oder ob wir es nach Strawberry 600m hinunter laufen lassen. 


Wir fahren nach Strawberry und sind überrascht, dass es hier (entgegen aller Navi-Eintragungen) ziemlich viel Service gibt. Es gibt eine kleine Pie-Manufaktur und wir machen Pause. 

Der Fahrer dieses Wagens erzählt uns er sei unterwegs in einen halben Meter tiefen Schlamm gekommen. Gut, dass wir auf dem Highway geblieben sind.

In Pine ziehen dann wieder mal die Wolken zu. Es ist 16.00 Uhr  und in 1 1/2 Stunden wird es schon wieder dunkel. Wir klappern ein paar RVs und zwei Unterkünfte ab. Es ist schon alles geschlossen. Der letzte RV Park am Ortsende hat keine Duschen und keine Toiletten, er nimmt normalerweise auch keine Zelte. Wir erklären ihm, dass uns die 15 Meilen bis Payson vor Sonnenuntergang zu viel sind. Er rechnet kurz nach und meint dass schaffen wir locker.

Ausgerüstet mit seinem Optimismus geben wir noch Mal Gas und schaffen es tatsächlich mit einem wahnsinns Sunset in Payson anzukommen. Obwohl das weitere 270m hoch waren. Die Wolken haben sich glücklicherweise verzogen, wodurch auch wir auf der Straße etwas besser zu sehen waren.


Es ist bereits dunkel als wir an einem Quality Inn vorbei kommen und sofort dorthin einbiegen. 108 Dollar mit Frühstück: gekauft. Gegenüber soll der beste Mexikaner von Payson sein. Zu Payson fehlt uns der Vergleich, aber die Camerones im Speckmantel schaffen es in unseren persönlichen Welt-Mexikaner-Charts unter die ersten 10, wobei die Fischplatte aus Los Mochis in Mexiko bisher unangefochtene Nr. 1 bleibt.

Die Einrichtung ist auch ziemlich typical. Immer schön bunt.


Heute 72km, 1200 Höhenmeter.









Oak Creek Village - Thirteen Mile Rock

Es hat die ganze Nacht geregnet. Erst morgens drückt sich die Sonne am Horizont unter den Wolken durch. 

Wir fahren bis zum Interstate 17,  wo aus unsere Dirtroad beginnen soll. Auf der Interstate wollen wir auf keinen Fall fahren. Zunächst ist das kleine Sträßchen  noch geteert, als wir links abbiegen wollen steht dieses Schild:


"Unsafe for travel" könnte jetzt noch alles mögliche heißen. Aber 140 Dollar Strafe klingt schon sehr teuer.
Ein Pickup-Fahrer kommt den Berg hinunter und meint, man könne das schon fahren, es ist aber stellenweise sehr sumpfig. Unsere Strecke wäre dann wohl 60km sumpfig, das würden wir nicht schaffen.
Wir suchen die nächste Alternative Richtung Süden und stehen vor diesem Schild.

Noch eindeutiger, finde ich.

Die Suche nach einem Weg aus dieser Sackgasse ist nicht so einfach, weil die Navi- und Handydaten sich widersprechen. Auf der US-RecreationMap gibt es eine durchgehende Straße, am Navi nur eine kurze Sackgasse und dann gestrichelte Linien  die alles heißen können.

Wir probieren die "Beaver Creek Road" die eigentlich schnurstracks südlich bis Camp Verde gehen müsste. Ein Autofahrer kommt uns entgegen und meint die Beaver Creek Area ist gesperrt. Klingt nicht gut, sagt uns erst Mal gar nichts. Matschig ist es aber nur stellenweise.



Wenig später hält einePickup-Fahrerin  an und fragt ob wir Wasser brauchen. Wir fahren gerade ihren Traum. Wenn sie in zwei Jahren in Rente geht will sie mit dem Fahrrad nach Alaska fahren. Wir raten ihr lieber von Nord nach Süd zu fahren. Ach ja, unsere Straße soll frei und befahrbar sein. Wir fahren also weiter auf der Beaver Creek Road. 


...die ist dann auch ganz schön und mündet im Örtchen Clear Creek auf der AZ260. 


Es gibt zwar zwei RV Parks in Clear Creek, doch keinerlei Service  nicht mal eine Coke. Was uns etwas beruhigt: die vielen kleinen Creeks führen nach dem vielen Regen Wasser. Das Schutzgebiet "Beaver Creek" sehen wir auch noch, es ist aber leider auch gesperrt. Durch diesen Canyon hätte man sogar ohne mühsame Höhenmeter weiter fahren können.


Leider müssen wir deshalb ab hier weitere 47km und 1300 m hoch bis zum Mogollon Rim, wo es eine Tankstelle und einen RV Park geben soll. 

Die Strecke führt an mehreren Mesas vorbei, kleinen Tafelbergen aus Basalt.  Bei Meile 29 ist dann Schluss, vor uns hängen schweren Regenwolken. Wir finden im letzten Moment ein schönes Plätzchen in einer kleinen Schlucht auf 1500m. Der Regen lässt nach einer halben Stunde nach und wir können sogar noch unter freiem Himmel kochen. Wir rücken Steine zurecht und dabei kam dann der oben abgebildete Scorpion zum Vorschein.


Durch den Regen gibt es kleinere Rinnsale die wir dann sogar noch zum Waschen verwenden können. Durch die aufgeheizten Felsen, auf denen sich das Wasser sammelt, ist es sogar noch schön warm. 

Heute 47 km, 800 Höhenmeter.






Samstag, 15. Oktober 2022

Flagstaff - Oak Creek Village

Letzte Nacht war richtig übel, hatte höllische Knieschmerzen.
Konnte weder vorwärts noch rückwärts mit dem Bein. Weder Stehen noch Sitzen. Irgendwas war richtig fest eingeklemmt. 1800mg Ibu halfen auch nichts, brachten mich aber durch die Nacht. Die Verzweiflung stieg, wie soll das weiter gehen? Wir haben noch 650 km vor uns.


Dann, nach dem Frühstück ohne ersichtlichen Grund: alles geht wieder. Alle Schmerzen sind weg. Also drauf aufs Rad und los.


Aus der Stadt raus führt ein schöner Waldweg bis zur 89a. Und hier mal eine Lobeshymne auf amerikanische Restrooms. Es gibt sie überall und sie sind immer top sauber - und kostenlos! Hier sogar mit Wasserspender für Flaschen. Es gibt in Utah und Arizona eine Aktion an allen öffentlichen Plätzen und an teilnehmenden Supermärkten, Auffüllanlagen für Wasserflaschen bereit zu stellen. Man will 1 Million Plastikflaschen damit jährlich sparen. Das rentiert sich auch als Verbraucher, denn normales Wasser -ohne- kostet in der Plastikflasche ca. 2 Dollar, manchmal mehr. Für ganz spezielle Kunden haben wir sogar Alpenwasser in Dosen gesehen, Aufschrift: "flüssiger Tod". Dabei ist es nur Wasser mit Kohlensäure. Ein halber Liter 3,29 Dollar. Respekt.


Wir fahren in den Oak Creek Canyon. Am Wochenende zwar etwas voll, aber trotzdem eine tolle Strecke auf der es 25km leicht bergab geht. 


Auf halber Strecke gibt es sogar ein kleines Cafe. Das Mädel serviert uns unsere beiden Cappuccinos und meint, dies sei ihr zweiter Tag hier als Bedienung. Sie habe noch nie einen Cappuccino zubereitet, wir sollen schmecken ob das so passt. Wenn nicht, dann macht sie uns einen Neuen. Mmh, wir haben schon schlechtere Cappos getrunken, bei denen der oder die Bedienung nicht so herzlich ehrlich waren.

In Sedona dann der Schock, es geht zu wie in Kitzbühel beim Aprés-Ski. Eine Mischung aus Geschäften im Pueblo-Stil, Westernsaloons und Skihütten mit dem Namen Matterhorn....
Es ziehen Gewitter auf, wir rollen weiter.


Nach Sedona geht die Strecke auf einen tollen Wander- u. Radweg "Bell Rock Pathway". Wunderschön auf 10km durch die Felsen hindurch. 



Zum Schluss zieht es richtig zu und ein heftiger Sturm kommt von hinten. 

Wir nehmen uns ein Zimmer, Zelten ist hier in der Umgebung selbst im RV-Park nicht erlaubt, das verbieten kurioserweise die örtlichen Regelungen. In den Sturm hinein und uns dann in der Pampa etwas suchen, wollen wir nicht.

Die Dame an der Rezeption erzählt sie sei in Deutschland geboren, habe aber die Ukrainische Staatsangehörigkeit. Die Deutsche hat sie leider nie erhalten.
Als sie 9 Monate alt war, seien ihre Eltern aus Deutschland geflohen. Sie waren im Krieg Zwangsarbeiter, ihr Vater musste Stiefel nähen, ihre Mutter Uniformen. Heute bekommt sie daher eine winzige Zwangsarbeiterrente monatlich aus Deutschland überwiesen. Putin sagt sie, wird von irgendwelchen Mächten gesteuert. Habe ihr erklärt, dass das ein ehemaliger KGB -Offizier und der frühere Chef des FSB war, der nie den Untergang der korrupten UDSSR verkraftet hat. Das hat sie noch nie gehört. Nix Mächte, reiner Minderwertigkeitskompex. 





Heute 62km, 360 Höhenmeter, 











Tucson

Waren heute noch ganz schön lang unterwegs bis zu unserem Flughafenhotel. Sind den sog. "Chihuahuan Connector" gefahre...