Nach ein paar Meilen hat eine gute Fee zwei Galonen Wasser an den Straßenrand gestellt. Wir testen es und freuen uns. Unsere Fleischbrühe aus dem Tümpel schütten wir weg. Vielleicht hat auch nur jemand seinen Kühler auffüllen müssen und die zwei Galonen vergessen? Da wir bisher nur sehr nette Menschen getroffen haben und immer wieder gefragt wurden, ob wir Wasser brauchen, glauben wir mal diese Version.
Wir kommen in einer Stunde ca. 3 Meilen vorwärts, das sind dann pro Meile ca. 100 Höhenmeter. Man kann sich ausrechnen, wie lange es dauert, bis man dann von 1500m auf 2400m und 62km kommt. Reine Kopfsache, man macht bei jeder Meile kurz Pause. Außerdem teile ich mir die Etappen in 30km Stücke ein. 30km ist einmal in die Arbeit, dann klingt das nicht so weit.
Seltsamerweise fahren wir nicht in einer Wüstenlandschaft, wie man sich Arizona so vorstellen würde, sondern in endlosen Wäldern. Wir sind auf der AZ87 unterwegs und müssen hoch bis auf 2100m, wo man sich entscheiden kann ob man weiter rauf auf das Mogollon Rim auf 2400m fährt - mit der Gefahr dass die sog. Rim-Road (offroad) wieder mal gesperrt ist. Oder ob wir es nach Strawberry 600m hinunter laufen lassen.
Wir fahren nach Strawberry und sind überrascht, dass es hier (entgegen aller Navi-Eintragungen) ziemlich viel Service gibt. Es gibt eine kleine Pie-Manufaktur und wir machen Pause.
Der Fahrer dieses Wagens erzählt uns er sei unterwegs in einen halben Meter tiefen Schlamm gekommen. Gut, dass wir auf dem Highway geblieben sind.
In Pine ziehen dann wieder mal die Wolken zu. Es ist 16.00 Uhr und in 1 1/2 Stunden wird es schon wieder dunkel. Wir klappern ein paar RVs und zwei Unterkünfte ab. Es ist schon alles geschlossen. Der letzte RV Park am Ortsende hat keine Duschen und keine Toiletten, er nimmt normalerweise auch keine Zelte. Wir erklären ihm, dass uns die 15 Meilen bis Payson vor Sonnenuntergang zu viel sind. Er rechnet kurz nach und meint dass schaffen wir locker.
Ausgerüstet mit seinem Optimismus geben wir noch Mal Gas und schaffen es tatsächlich mit einem wahnsinns Sunset in Payson anzukommen. Obwohl das weitere 270m hoch waren. Die Wolken haben sich glücklicherweise verzogen, wodurch auch wir auf der Straße etwas besser zu sehen waren.
Es ist bereits dunkel als wir an einem Quality Inn vorbei kommen und sofort dorthin einbiegen. 108 Dollar mit Frühstück: gekauft. Gegenüber soll der beste Mexikaner von Payson sein. Zu Payson fehlt uns der Vergleich, aber die Camerones im Speckmantel schaffen es in unseren persönlichen Welt-Mexikaner-Charts unter die ersten 10, wobei die Fischplatte aus Los Mochis in Mexiko bisher unangefochtene Nr. 1 bleibt.
Die Einrichtung ist auch ziemlich typical. Immer schön bunt.
Heute 72km, 1200 Höhenmeter.
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