Donnerstag, 20. Oktober 2022

Payson bis Tonto Basin

Wir wollen heute unbedingt den Highway AZ260-AZ87 südlich von Payson vermeiden, denn er hat ein paar Km  keinen Seitenstreifen mehr. Die Fahrbahn teilt sich und dann geht es mit 6 Prozent Gefälle hinunter auf 1000m. Leider haben die Amis nur ein einziges Pedal unter den Füßen, das Gaspedal. Sie fahren zwar sehr rücksichtsvoll, können aber in Gefahrensituationen nicht bremsen, sondern versuchen immer mit einem Kickdown aus der Nummer raus zu kommen. 

Nachdem gestern auf dem doch sehr ruhigen AZ87 zwischen mir und Kerstin bei einem Wohnwagen der Reifen geplatzt ist und die Reifenteile wie Geschosse umher flogen, wäre uns eine ruhigere Strecke lieber.


So eine zum Beispiel. Die Old Pasyon Road. Sie verläuft auch 600m bergab, gehört uns aber alleine, auch wenn von "road" nicht mehr viel übrig ist.


....und dieses Schild  unsere Fahrzeuggattung gar nicht vorsieht. Der "Trail" hat sehr unter den starken Regenfällen gelitten und wir müssen stellenweise schieben.


Die Landschaft ringsum entschädigt für den teilweise sehr ruppigen Weg. Es fliegen Unmengen Schmetterlinge herum.


Außerdem Heuschrecken in rot und blau. 

Nach eineinhalb Stunden kommen wir wieder unten im Tal auf der 87 an, die ab hier  einen zwei Meter breiten Seitenstreifen hat. Auf dem Highway wären es vielleicht 30 Minuten gewesen.


Wir biegen ab auf die AZ 188 Richtung Theodore Roosevelt Lake, der größte See Arizonas. Man ist hier im Tonto National Forest und braucht eine 8 Dollar "Parkkarte" um am See übernachten zu dürfen. Die Karte, die mit Abrubbeln entwertet wird, gibtˋs in den beiden Läden entlang der Strecke in Tonto Basin.

Kurz nach Beginn der 188 kommt noch das völlig unscheinbare Jakes Corner, mit einer scheinbar beliebten Harley-Kneipe und einer Tankstelle. 

Wir gönnen uns eine letzte Coke.



Ich frage die Kassiererin ob sie weiß, wann die Monarchfalter ihre große Flugreise nach Mexiko antreten, weil ich heute schon einige fliegen sah (erstes Bild). Sie kennt sich mit Tieren nicht aus, dass einzige was sie weiß, dass es hier Mountain Lions (Pumas) und Bären gibt. Das können wir gar nicht glauben. Zum Beleg zeigt sie uns die vielen Fotos mit erlegten Schwarzbären, Pumas und natürlich endlos vielen Hirschen an ihrer Pinwand.


Wir sind schockiert. Aktuell ist sogar Jagdsaison auf Pumas, es dürfen aber nur männliche Tiere geschossen werden. Es scheint hier Trump-Land zu sein, obwohl Arizona sogar Biden zufiel (49,39 zu 49,09 Prozent). Sogar Familienväter mit 6 Kindern im Auto tragen eine Magnum am Gürtel. 


Wir rollen weiter bis auf 650m durch diese tolle Landschaft. Am See ergattern wir sogar die einzige Sitzgelegenheit, weil ein paar RVs und Wohnmobile alle direkt am Wasser stehen wollen. Die tolle Szenerie wird nur durch ein  laufendes Stromaggregat gestört. damit der Herr im plastic-home in seinen Fernseher schauen kann.

 

Nach einem Bad im laufwarmen See genießen wir den Sonnenuntergang.


Nachts gab es dann eine kurze Schreckminute. Direkt unter unserem Fußteil unserer Sitzbank sitzt eine ca. 80cm lange gelb-schwarz gestreifte Schlange.
Dürfte eine Korallenschlane gewesen sein. In der Hektik habe ich leider keine Foto zustande gebracht. Mein Foto war noch auf Langzeitaufnahmen und Selbstauslösung eingestellt für diese Nachtaufnahme eingestellt....dann war sie wieder weg.

Links sieht man übrigens einen Pfosten mit Haken an dem man sein Essen "bärengerecht" aufhängen kann.


Heute 68km, 360Höhenmeter (aber eigentlich 600m bergab).












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