Wir fahren hoch zur Old Mount Lemmon Road, die uns in zwei Tagen auf 2400m über den Berg nach Tucson bringen soll. Nach 20km kommt eine "ZipLine Adventure Company", wo man etwas zu Trinken und sogar Burger bekommt (wieder nicht in der Beschreibung erwähnt). Über mehrere Stahlseile könnte man hier durch die Berge gleiten. Wir nutzen kurz das WLAN und starten durch zur nächsten Etappe.
Wir müssen irgendwie versuchen, heute soweit wie möglich zu kommen, da das letzte Stück 1400 Höhenmeter am Stück verspricht. Unterwegs soll es nur ein einzige Mal Wasser geben: am Peppersauce Campground.
Dort angekommen finden wir zunächst kein Wasser und keinen funktionierenden Wasserhahn. Ein Typ mit Ponjo fragt, was wir suchen. Wir sagen Wasser und er bietet uns alle seine Reste an. Er hat eine ganze 20er Palette Wasserflaschen dabei, eigentlich zu schade da wir es ja auch für Waschen verwenden würden. Da uns aber nichts anderes übrig bleibt, nehmen wir das Angebot an und füllen zumindest all unsere Trinkflaschen auf. Trotzdem zu wenig für die zwei folgenden Tage.
Der Typ fragt wo wir her kommen. Seine Frau ist auch eine Deutsche, sie kommt aus Nürnberg. Der Hammer! Wir unterhalten uns kurz, Dana stammt eigentlich aus dem Landkreis Fürth, was man nach 30 Jahren bei ihr immer noch hört. Sie haben eine Landwirtschaft mit Rindern bei Phoenix und fahren heute noch zurück. So klein ist die Welt.
Die Straße bleibt in gutem Zustand, auch wenn die Schilder ständig warnen. Allerdings weht ein verdammt kalter Westwind und Wolken ziehen auf.
Es ist Sonntag und natürlich sind Scharen von ATV-Fahrern unterwegs, teils in fast militärischen Fahrzeugen, teils in windigen Gestellen aus Eigenbau.
Dieser Dame hier fiel mal urplötzlich das Lenkrad ab, sie hat sich diesen Dünen-Buggy selbst gebaut. Auf den ersten Blick denkt man sie hat eine Haloween-Maske auf, wenn sie spricht. Sie hat nur keinen einzigen Zahn mehr im Mund. Das Teil hat übrigens keine Federung....das ist mal wirklich sportlich.
Die meisten anderen sehen nähmlich eher so aus. Man bringt sie mit einem Geländewagen ins Gelände, damit man dann ein bisschen authentischer im Gelände fahren kann als mit dem Jeep.
Das Wetter zieht zu und wir brauchen jetzt dringend einen Platz für unser Zelt. Es weht ein heftiger Wind und nirgends bieten Bäume Schutz. Bäume bräuchten wir auch für unsere Provianttaschen, weil es hier viele Schwarzbären geben soll.
Wir werden in einem kleine Creek fündig. Ein herrlich glatter Platz mit hohen Bäumen, noch dazu sehr sauber und keine einzige Bud Light Dose. Diese scheiß Dosen liegen tonnenweise in den Straßengräben. An jeder Tanke wird mindestens ein Zwölferpack davon rausgetragen. Man soll die Dosen recyclen, tatsächlich landen sie aber im Straßengraben.
Bepackt wie die Kamele mit insgesamt 18 Liter Wasser erreichen wir unseren kleinen Stellplatz. Sogar mein wasserdichter Rucksack von Exped und ein Packsack von Ortlieb musste herhalten, denn leider hatte unser zweiter Wassersack nun auch ein Loch, das sich nicht flicken ließ.
Ganz zum Schluss hat Kerstin beim Einfahren zu unserem Übernachtungsplatz noch einen Platten.
Heute 32km 680 Höhenmeter
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