Dienstag, 27. September 2022

Millsite Lake bis Fishlake Forest



Nachts hat es geregnet. Nicht wirklich. Unsere kleine Wiese hatte nur eine Beregnungsanlage, die von 23.00-24.00 Uhr schön auf unser Zelt spritzte. Wegen des heftigen Windes dachten wir zunächst tatsächlich an ein Unwetter.

Die ersten 40km bleiben heute Wüste im Rafael Swell.



Weiter auf dem Highway UT10, letzter Halt Emery. Hier ist dann Angebot dann aber sehr überschaubar. Der Ort ist nur 2 Blocks lang, hat aber eine Rastanlage. Wir sind die einzigen Nutzer, die Autofahrer halten zwar kurz, steigen aber nicht aus. Wir nehmen diesmal sogar die XXL-Coke.


 Auf den gesamten 64 km heute sehen wir kein einziges Rinnsal, keinen Fluss, keinen Bach. Wir trinken an der Rastanlage noch jeder zwei Flaschen extra, es hat immerhin 28 Grad. Wir befüllen alle Flaschen und unseren Wassersack mit 4 Liter. Zu unserem Erstaunen kommt aus dem Hahn am Rastanlagen-WC heißes Wasser, das können wir jetzt eigentlich gar nicht gebrauchen.

Nach 40km kommt man auf die Zufahrt zur absolut unbefahrenen UT 72 in den Fishlake National Forest. Die Strecke ist zwar nicht auf unserem WWR, bringt uns aber weiter nach Süden und wir holen unser zwei Tage ein. Außerdem haben wir beschlossen, den Arches Nationalpark auszulassen und damit fast 400km einzusparen.

Wie aus dem Nichts steht ein Typ mit seiner Stafette und malt mit Graphit die Berge. Er ruft uns zu ob wir ein Bier mit ihm trinken wollen. Wir lehen ab, weil wir ja noch min. 400 m und 24km hoch in die Berge müssen. Er fragt wo wir her stammen: "Aus Deutschland? Es kann nicht sein, dass wir Deutsche sind und ein Bier ablehnen". Wir fragen ihn nach Wasser und er stellt uns einen 30 Liter-Kanister hin, wir sollen uns bedienen. Wir trinken unser eigenen Flaschen aus und füllen auf. Er sagt er kennt das Problem, er habe auch schon viele ähnliche Touren wie wir hinter sich.  Danke nochmals an Lorenzo.

Beunruhigend: Den See, den wir anpeilen, kennt Lorenzo nicht.

Wir kämpfen uns weiter hoch, oben soll lt. Google und Navi ein See sein, zumindest hat er einen Namen "Paradise Valley Lake". Als wir davor stehen ist es eine Wiese, die wohl nur im Frühjahr mit Wasser gefüllt ist. Der Puls erhöht sich. Wir strampeln weiter Richtung Pass, der leider weitere 300m höher liegt.


Die Abzweigung zur "last Chance" beruhigt uns auch nicht.

 Plötzlich sehen wir einen schwarzen Schlauch am Straßenrand. Wo ein Schlauch ist sollte es zu einer Quelle gehen. Aber der Schlauch endet nach 1km. Es kommt ein neuer Schlauch zum Vorschein und plötzlich im Nichts ein kleiner Bach mit klarem Wasser, einem kleinen Stück Wiese dazu und sogar ein sandiges, ebenes Stück zum Zelten. Geschafft. Wir stehen in 2400m im Nirgendwo und es ist sogar noch 18 Grad warm. Unser Wasser im Wassersack ist immer noch warm und so können wir es super für die Waschlappendusche benutzen.



 Die Nacht wird wieder sternenklar, bleibt mit 8 Grad aber sehr mild. Die Sterne sind überwältigend.


Heute 76km, 1030 Höhenmeter, Campingplatz 0 Euro.
















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Tucson

Waren heute noch ganz schön lang unterwegs bis zu unserem Flughafenhotel. Sind den sog. "Chihuahuan Connector" gefahre...