Es geht sehr viel an Creeks und sog. Wash entlang durch Tucson. Man sieht immer wieder den Rennkuckuck, aus dem Comic als Roadrunner Beep Beep bekannt.
Häufigstes Fahrzeug entlang der eigentlich toll angelegten Radwege durch Tucson sind Einkaufswagen.
Das sind quasi dir RVs der unzähligen Obdachlosen, die hier entlang der ausgetrockneten Flussbette leben.
Viele liegen in den Gräben. Manchmal wird der "Hausstand" dann auch von einem Nachbarn oder einer Nachbarin geplündert.
Sie sind übrigens alle freundlich und grüßen einen beim Vorbeifahren. Es sind Gestrandete und wahrscheinlich auch viele Junkies. Offiziell hat Tucson nur 3 Prozent Arbeitslose. Die Zahl der "homeless people" wird mit 1.600 angegeben. Es gibt sogar einen eigenen Friedhof für nicht identifizierte Obdachlose.
Sehr bizarrer Radweg durch einen Abwasserkanal...
...aber auch immer wieder tolle Konstruktionen. Es sind übrigens hauptsächlich Rennradfahrer hier unterwegs. Es wird nicht geklingelt sondern die Seite des Überholens von hinten angekündigt.
Manche sind auch mit selbstgebauten E-Bikes unterwegs, sogar einen Einzylinder-Umbau haben wir gesehen.
I.d.R. fahren aber nur Obdachlose Fahrrad oder eben Einkaufswagen.
Entlang der Flussufer kann man sich übrigens auch beerdigen lassen. Oben drauf wird dann ein Baum gepflanzt und man bekommt ein kleines Schild mit einer "Zimmer-Nummer", an einer Übersichtstafel steht dann wer an "der Biegung des Flusses" beerdigt liegt.
Das ist für europäische Gewohnheiten ein sehr eigener Umgang mit dem Tod. Zwischen den Gräbern, also quasie auf dem Friedhof, hatten übrigens etliche "homeless" ihre Zelte aufgebaut...makaber. Aber Mexiko ist ja nicht weit.... dort kommen die Toten ja am 1. November aus dem Jenseits zurück um die Lebenden zu verwöhnen.
Bis zur angelsächsichen Variante Halloween ist es auch nicht mehr lang und so ist die Stadt schon ziemlich gut darauf vorbereitet.
Zur Stadt selber gibt es nichts zu sagen. Die "Innenstadt" mit kleineren Geschäften und Bars ist trotz 500.000 Einwohnern kleiner als die von Flagstaff oder Helper.
Wir hatten Mühe ein gutes Cafe zu finden. Leider auch weil man extrem auf sein Hab und Gut und die Räder aufpassen muss. Die Straßen stehen voller übler Gestalten, die scheinbar ständig lauern. Gehst du 10m, gehen sie hinterher. Bleibst Du stehen, drehen sie sich "unauffällig" weg. Das war uns dann zu blöd.
Bezeichnenderweise haben wir dann ein Cafe namens "Cartel" gefunden, wo es guten Cappuccino gab und man auf seine Räder aufpassen konnte.
...und das Wichtigste: Unser Paket aus Salt Lake City stand im Hotel für uns bereit!
Scheinbar machen das viele Leute so, denn es gab einen eigenen Raum mit hinterlegten Paketen für Hotelgäste.
Heute 46km.
Wir haben jetzt über 2.000km auf dem Tacho.
Noch ein Mal diesen wahnsinns Sonnenuntergang und dann gehts heim.